Mittwoch, 10. Februar 2016

Was schreist du zu mir?


Es steht geschrieben:

„Und HaShem sprach zu Moshe: Was schreist du zu mir? Rede zu den Kindern Yisraels, dass sie aufbrechen!“ (Ex. 14, 15)

Der Sohar schreibt:

„Dann ist geschrieben: Und HaShem sprach zu Moshe: Was schreist du zu mir? Wir lernten in diesem Augenblick, in dem das Licht offenbart wurde, dass die Zuneigung in allen oberen Welten präsent war, und dann schien das gemeinsame Licht auf.“

Sohar – Band 9, Seite 210-212

Die Frage des Ewigen an Moshe wirft Fragen auf und sie lässt sich auf verschiedene Arten verstehen.

Warum im Angesichts der drohenden Gefahr, stellt ein allmächtiger Gott so eine scheinbar törichte Frage? Hat er nicht gesehen, warum sie (vor Angst) rufen?

Die Antwort liegt ihm zweiten Teil des Verses, dort heißt es: Rede zu den Kindern Yisraels, das sie aufbrechen!

So kann die Frage z.B. Folgendes bedeuten:

1.) Was rufst du (noch) zu mir? Geht voran, ich bin doch bei euch!

2.) Was rufst du zu mir? Ich habe euch mit Verlangen ausgestattet, jetzt eilt voran zur Korrektur. Hier steht das Rote Meer für die Sephira Binah, welche das „Verlangen zu Geben“ symbolisiert.

3.) Was rufst du (lediglich) zu mir? Ihr habt die Werkzeuge und wisst was zu tun ist! Ich war es doch der euch hier her brachte, vertraut darauf, das das Richtige passieren wird, wenn ihr weiter voran geht!

4.) Was ruft ihr zu mir? Eilt endlich voran, auf das ich mein Licht der Gnade (Or Chassidim) in euer gereinigtes Gefäß (Binah) fließen lassen kann! So wie das Volk Yisrael den Ewigen brauchte, um vor Ägypten gerettet zu werden, so brauchte der Ewige das Volk Yisrael um seinen „Willen zu Geben“ zu erfüllen.

5.) Was ist es, was du da zu mir rufst? Hier könnte man interpretieren, das das Bangen und der fehlende Aspekt des Glaubens in Yisrael in diesem Moment, dazu führte, das der Allmächtige sie nicht verstand. Das bedeutet: Der Wille Yisraels war in dem Moment dem Willen des Schöpfers entgegen gesetzt. Sie sprachen, wie man so schön sagt, in dem Moment nicht dieselbe Sprache.

Der Hinweis weiter zu ziehen, würden dann dazu führen, das sich Oberes und Unteres wieder angleichen.

Wie man diesen Vers auch versteht: Es gibt einen Midrash und der besagt, das sich das Meer erst teilte, als der erste Mann bis zu den Schultern mit Wasser bedeckt war.

Es reicht nicht nur einfach nach Erfolg zu flehen – Vertrauen möchte in die Tat umgesetzt werden.

Oder anders:
Was nützt das schönste Gebet, wenn nicht sein Feuer auch dazu genützt würde, die Lichter vieler Mizwot zu entzünden?

Gehen wir nicht bis zu den Schultern ins Wasser, dann hindern wir das Licht der Gnade daran, vor uns zu erscheinen!

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