Dienstag, 23. Februar 2016

Gnade auf einem hohen Niveau

Er nahm alles aus ihrer Hand, und formte es mit einem Meißel und goss daraus ein goldenes Kalb. -Exodus 32:4
Eine gute Frage an dieser Stelle lautet:
Warum baten sie Aaron das goldene Kalb für sie zu bauen?
Immerhin hatten sie die größte Erfahrung ihres Lebens gemacht, standen auf einem sehr hohen spirituellen Level, hatten die Stimme G´ttes gesehen, wie auch immer wir uns das vorzustellen haben. Waren sich folgender Worte deutlich bewusst: Macht euch kein Bildnis!
Warum handelten sie trotzdem so töricht?
Die Antwort darauf liegt meines Erachtens in einer wesentlich besseren Frage und die lautet:
Warum lies G´tt das zu?! Was war G´ttes Plan?
Im Anbetracht des darauf folgenden Gespräches zwischen Mosheh und G´tt erscheint meine Frage nach dem „Plan G´ttes“ ebenso töricht.
Ein kabbalistischer Grundsatz jedoch lautet: Jede Veränderung im Schöpfer, findet nur aus der Sicht des Geschöpfes statt. Es ist so, wie uns G´tt durch der Propheten Mal´achi mitteilt: Ich, HaShem wandle mich nicht!
Die Wut G´ttes in diesem Gespräch und das er sie „vertilgen“ möchte, sind Begriffe aus unserer Welt, um spirituelle Vorgänge zu beschreiben – sie betreffen uns, nicht jedoch den Schöpfer. Sie sind der Zweig, einer tief dahinter verborgenen Wurzel. Das „Hadern“ G´ttes von dem wir lesen, ist also nur eine Begrifflichkeit unserer Sichtweise und beschreibt spirituelle Vorgänge in uns selbst.
Vertilgen beispielsweise hat etwas mit dem Leeren eines Gefäßes zu tun und betrifft nicht eine physische Zerstörung.
Wenn wir weiterlesen, enthüllt uns G´tt Folgendes: Gnade! Die Enthüllung der 13 Gnadenaspekte
G´ttes erfolgt nach der Sünde mit dem goldenen Kalb!
Sie sündigten auf einem sehr hohen spirituellem Niveau. Aber nur die Wucht des Sturzes von solch einer spirituellen Höhe, nur das Sündigen (das Ziel verfehlen) auf solch einem hohen Niveau konnte diesen hohen und tiefen Aspekt der Gnade G´ttes enthüllen.
Sie schmeckten den Geschmack des Scheiterns deshalb auf solch hohem Niveau, damit sie ebenso auch den Geschmack der Korrektur auf solch hohem Niveau schmecken konnten. G´tt schenkt, beachte die Gegenwartsform, uns das goldene Kalb, damit er uns mit größerer Korrektur und damit der Füllung eines höheren Aspektes und einer größeren Menge von Licht füllen kann.
Wir kommen, um des größeren Verständnisses wegen, nicht umhin all diese Geschichten der Torah auf unsere Leben, auf unserer Verhüllungen und Enthüllung zu beziehen.
Und so fallen auch wir oftmals sehr tief, nur um dann, wie in dieser Geschichte, ein wesentlich höheres Niveau an Korrektur (Tikkun) zu verwirklichen, als es uns vor dem Fall in der Lage möglich gewesen wäre. Und je mehr unser Gefäß (Kli) gereinigt ist, desto mehr Licht können wir auch empfangen. Abstürze werden uns vom Schöpfer geschenkt, damit er uns Erhebung schenken kann.
Denke tief darüber nach!

Mittwoch, 10. Februar 2016

Du bist schon ein potenzielles Kunstwerk


Ihre Knäufe und ihre Arme seien, mit der gesamten Leuchte, ein massives Werk aus purem Gold. (Exodus 25:36)

In dem hebräischen Wort Mik´sha (Werk, gehämmerte Arbeit, kultisches Objekt aus Gold oder Silber) steckt das hebräische Wort Kasha und das heißt übersetzt: Schwer.

Die Menorah soll aus einem massiven Stück Gold geformt werden. Und so wie es schwer ist so ein ganzes Stück Gold erst einmal zu finden, geschweige denn so ein Kunstwerk wie eine Menorah aus ihm heraus zu arbeiten, so schwer tun wir uns auch mit unserer eigenen Charakterveredelung.

Wir haben nur das zur Verfügung, was wir schon sind, können keine Komponenten von Außen in uns und unsere Persönlichkeit einschmelzen.

Wir müssen mit dem (in uns) arbeiten, was uns als Anlage mitgegeben ist.

Bevor wir uns also nicht als ein Ganzes wahrnehmen, können wir nicht mit der wirklichen Arbeit beginnen. Wenn wir nur auf das äußere Gold, aber nicht auf das innere Gold schauen können wir nicht leuchten.

Wenn wir nur auf das schauen, was fehlt und nicht auf das, was vorhanden ist, können wir nicht das Kunstwerk sein, das wir potenziell sind.

Geistige Muster

Und achte darauf, das du alles nach dem Muster erbaust, das du auf dem Berg erschauen konntest. (Exodus 25:40)

Bis etwas sich in unserer Welt materialisiert, ist es als Idee in höheren Welten vorhanden. Kein Erfinder findet seine Idee in einem Buch beschrieben.

Die Idee war schon immer in den höheren Welten vorhanden: Materialisiert sie sich in unserer Welt, dann erscheint sie jedoch als etwas völlig Neues!

Der Quellcode der Schöpfung


Die Otiot (Buchstaben) sind die Reshimot (Erinnerungen) an das Licht. Es ist ähnlich dem Salz das zurück bleibt, wenn man das Wasser des Meeres in ein Gefäss füllt, es dort eine Weile drin lässt, und das Gefäss dann wieder leert.

Zurück bleibt eine Erinnerung an das Meer in Form des Salzes.

Auf diese Art schuf der Schöpfer, durch Eva, im Adam eine Erinnerung und damit auch ein Verlangen nach dem Licht.

Und dieses Verlangen formte nach und nach die Welten, bis unsere Welt im Aspekt Abraham erschaffen war.

Die Buchstaben der Torah, sind das Salz des höheren Lichtes. Und ihr Geschmack erinnert uns nach und nach an das Licht, den Ort wo wir herkommen und erschafft schließlich nach und nach ein immer größeres Verlangen danach.

Schmecken die Buchstaben zuerst scheußlich, offenbaren sie, je tiefer der Mensch in sie dringt, zu einem späteren Zeitpunkt einen hohen Grad der Süße.

Die Aspekte DIN & CHESSED


Und erbauen sollen sie mir ein Heiligtum, auf dass ich in ihrer Mitte ruhe. (Exodus 25:8)

Was bedeutet erbauen?

Erbauen steht für den Aspekt DIN (Strenge, Gericht) - dies ist das Befolgen der Gebote, das Veredeln des Charakters, die Disziplin.
Es sind dies die 6 Tage Arbeit der Woche, die 6000 Jahre der Korrektur.

Was bedeutet "damit ich in ihrer Mitte ruhe"?

Die Ruhe hat ihren Bestand im Aspekt der Barmherzigkeit, Chessed. Es ist die Ruhe am 7 Tag, die höhere Erkenntnis, die Mystik, hinter den Geboten und Geschichten der Torah. Es ist das Lauschen in die Stille, wenn jegliches Tun abgelegt worden ist.

Sodass die Mitte in den 6000 Jahren darin besteht, das alle Gebote zum Zwecke der Korrektur im Aspekt "erbauen" ausgeführt werden.

Im messianischen Zeitalter werden sie im Aspekt "Ruhe" ausgeführt.
Zuerst das Erbauen und dann die Ruhe, in einem ewigen Kreislauf kosmischen Ein & Ausatmens.

Zuerst die Arbeit, dann der Genuss. Bevor nicht jemand die Torah im Aspekt DIN begeht, kann er sie auch nicht im Aspekt CHESSED begehen.

Gerechtigkeit statt Lobbyismus


"Richte dich nicht nach der Mehrheit, wenn diese Böses tut; Folge bei einem Rechtstreit nicht einer Mehrheit, wenn du durch eine dementsprechende Antwort, das Recht beugen würdest!" (Ex. 23:2)

Die Torah möchte uns nicht zu blinden Sklaven einer blinden Mehrheit erziehen! Sie gibt uns vielmehr Werkzeuge und einen Verstand der Gerechtigkeit an die Hand um zu völlig mündigen Menschen heran zu reifen.

1.) Ist das, was zu tun ist, völlig klar, dann hat das, was die Mehrheit tut, denkt, glaubt oder spricht, keine Bedeutung!

2.) Tut die Mehrheit jedoch bei klarer und sachlicher Überprüfung das Gute, dann geht es bei Unklarheiten darum, der Menge zu folgen, unabhängig des eigenen Glaubens.

Welche Bedeutung hatte das Passah-Lamm wirklich?


In 1.Korinther 5:7 lesen wir folgende Offenbarung:

Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet.

Doch lässt sich Jesus wirklich mit dem Passah-Lamm in Verbindung bringen?

So steht geschrieben in Exodus 12:5-6:

Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden. (Elberfelder Übersetzung)

Welche Bedeutung hat hier das männliche Lamm wirklich?

Das erfahren wir etwas früher in Exodus 8:22. Dort heißt es:


"Und Moshe sagte (zum Pharao): Es ist falsch, das zu tun, denn wir würden den Götzen der Ägypter zu Gott, unserem Herrn opfern. Wenn wir die Gottheit der Ägypter vor ihren Augen opferten, würden sie uns dann nicht steinigen?"


Diese Gottheit der Ägypter war Chnum und dieser hatte einen Schafskopf, bzw Widderkopf (siehe Bild)- sodass die Opferung des Passahlammes, die Opferung des Gottes Chnum in Wahrheit ist.

Diese Opferung hatte folgende Zwecke:

1. Es war wie eine Art Hohn an die Ägypter: Nicht nur, das ihr Gott symbolisch geopfert wurde, nein, sein Blut wurde auch außen sichtbar von jedem Israelit an die Tür verteilt, sodass die Ägypter es genau sahen!

2. Dies war ein ultimativer Beweis der Treue zu HaShem, denn: Den Ägyptischen Gott symbolisch zu entweihen, zu opfern, zu schlachten, etc. hätte den Tod der Person auf sich gezogen. Mit dieser Tat setzten sich die Israeliten der Gefahr aus, getötet zu werden!

Man bedenke was bei uns heute los ist und was es nach sich ziehen kann, beispielsweise wenn Karikaturen von Muhammad auftauchen! Oder was es im Mittelalter nach sich zog!

3. Es hatte nichts damit zu tun, das durch das Blut jenes Passah- Lammes Sünden vergeben wurden! Treue und nicht Sündenvergebung war und ist die wahre Bedeutung!

Fazit: Paulus tat dem Christentum keinen Gefallen, als er Jesus auf den gleichen Stand eines Götzen setzt, der getötet wird.

Die Schlachtung des Passah-Lammes als eine "messianische Prophezeiung" zu werten, die in Jesus ihre Erfüllung fand, kommt einer indirekten Verhöhnung gleich!

Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun


Es steht geschrieben:

"Wenn du das Rind deines Feindes oder seinen Esel umherirrend antriffst, so führe ihn (Den Esel, bzw. das Rind) zurück zu ihm (zu deinem Feind). - Exodus 23:4

Was lernen wir hieraus?

Die Gebote lassen keinen Platz für Willkürlichkeit.

Ihr Ziel ist es auf sachlicher Ebene Gerechtigkeit zu erzeugen um somit einem Gesetz des Dschungels vorzubeugen.

Interessant ist, das wir in diesem Gebot 2 noachidische Gebote mit inbegriffen haben:

1. Das Gebot keine Tiere zu quälen.
2. Das Gebot der Gerichtsbarkeit.

So sehr dir auch dein Nachbar auf den Keks geht, deine Empfindungen ihm gegenüber stehen nicht über dem Gesetz!

Du wirst dir kein Bildnis machen

Du wirst dir kein Bildnis machen. (Ex. 20:4)


Das Wort Bildnis heißt auf hebräisch PeSeL, und hat die Wurzel P-S-L (Peh Samech Lamed).

Der Buchstabe PEH symbolisiert den Mund, die Sprache, das was benannt wird.

Der Buchstabe SAMECH heißt übersetzt Stütze, Zeltpflock, er bildet eine Art Eingrenzung - er ist die Gebärmutter für die Geburt der höheren Erkenntnis im Menschen.

Der Buchstabe LAMED heißt übersetzt Stachel/Ochsenstachel und ist die Kraft im Menschen, die ihn antreibt, die ihn die Erkenntnis lehrt. Er ist das aufsteigende Prinzip im Menschen.

So finden wir, unter Berücksichtigung des eben Erfahrenen vor, das die Sprache des Mundes nicht ausreicht um das YHWH voll und ganz zu erfassen - es gelingt uns darauf hinzuweisen, aber es lässt sich unmöglich auf die Art und Weise konzentrieren, wie das SAMECH die Worte konzentriert.

Alles was sich in Worte fassen lässt, deutet auf das YHWH hin, doch es beschreibt es nicht, ist geringer als dieses!

Es lassen sich auf diese Art und Weise nur Erscheinungsweisen, nicht aber das Wesen des Ewigen erfassen.

ALLES was in Gestalt und Wort gefasst werden kann, sei es selbst das Wort Liebe, ist noch geringer als das YHWH, weil seine Ursache im YHWH liegt. Es wurde durch das YHWH hervorgebracht.

Die Welt entsprang dem YHWH, wird von ihm durchdrungen, aber das YHWH hat noch nie einen Fuß auf diese Welt gesetzt, hat den Boden nicht berührt.

Was bedeutet EHEYEH wirklich?


EHEYEH ist ein zukünftiges Versprechen und keine Beschreibung eines Sein-Zustandes in der Gegenwart!

Ich werde sein (Eheyeh) mit dir (immach)! (Ex. 3:12)

EHEYEH asher EHEYEH (Ex. 3:14) drückt keinen statischen, ewigen Zustand Gottes in der Gegenwart aus, sondern bezieht sich auf ein Versprechen, welches noch auf seine Erfüllung wartet.

Jede Stelle an der das Wort Eheyeh im Tanach vorkommt, tut das!

Das Wort Bin oder Sein hat im Hebräischen in der Gegenwart keine Entsprechung, wird nicht gesprochen.

Wäre es gegenwärtig gemeint so hieße es:
Ani asher Ani. (Ich bin das Ich bin)

EHEYEH aber wie gesagt drückt ein zukünftiges Versprechen Gottes aus und ist keine Beschreibung über sein Wesen, die zudem völlig unrelevant wäre an dieser Stelle in der Torah!

Das, was als aller letztes, wenn alles andere vergangen ist, übrigbleibt, das ist aus der Sicht der Gegenwart dieses EHEYEH!

Arwut - Gegenseitige Bürgschaft


"Ganz Yisrael ist füreinander verantwortlich, einer für den anderen." - Talmud - Traktate Sanhedrin 72b, Shawuot 39

"Und erst, als das Volk einstimmig zusagte und sprach: Alles, was der Ewige gesagt hat, wollen wir tun und hören." (Ex. 24:7), nahm jedes Mitglied Yisrael´s die Verantwortung auf sich, dass keinem einzigen Mitglied des Volkes an etwas fehlen würde, und erst dann wurden sie würdig, die Torah zu empfangen.

Durch diese allumfassende Verantwortlichkeit wurde jedes Mitglied des Volkes von den Sorgen um seine eigenen körperlichen Bedürfnisse befreit und konnte so die Mizwa: "Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst" in ihrem ganzen Ausmaß und ihrem vollen Umfang befolgen und jedem hilfsbedürftigen Mitglied alles geben, was er besaß, da er sich weiter nicht mehr um seine eigene Existenz kümmern musste; denn nun wusste er und war sich sicher, das 600.000 treue Freunde bereitstehen, um für ihn zu sorgen.

Aus diesem Grund waren sie zu Abrahams, Isaaks und Jakobs Zeit nicht bereit, die Torah zu bekommen, sondern erst, als sie aus Ägypten ausgezogen waren und ein vereintes Volk geworden waren. Erst dann ergab sich die Möglichkeit, dass jedem die Befriedigung all seiner Bedürfnisse, ohne den geringsten Zweifel daran zu haben, garantiert werden konnte."

- Rav Yehuda Ashlag

Über das Gebot Vater und Mutter zu ehren


Es steht geschrieben:

"Ehre deinen Vater und deine Mutter damit verlängert werden deine Tage auf dem Ackerboden, den HaShem, dein Eloah, dir gibt." (Exodus 20:12)

Das Wort welches hier für Ackerboden verwendet wird ist "Adamah", so wie es heißt: "Und es bildete HaShem Elohiym den Adam aus dem Stoff von Adamah." (Gen 2:7)

Wir haben festgestellt, das Adamah pures Potenzial darstellt, da der Mensch, wenn er diese Welt betritt ein unbeschriebenes Blatt ist. Auf den Vers bezogen bedeutet das:

"Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du dein Potenzial völlig ausschöpfst."

Was bedeutet Vater und Mutter zu ehren?

Sicherlich ist damit auch die pädagogische Konsequenz, mit der dieser Vers normalerweise in Zusammenhang gebracht wird, gemeint.

Aber sämtliche Gebote haben einen tieferen Sinn als einfach nur: Sei brav!

Hinter der dominanten Sprache, versteckt sich tiefe Weisheit, Güte und Sanftheit, die man erst einmal durchschauen muss. Bis man erkennt, das z.B. die 10 Gebote göttliche, lichtvolle Offenbarungen sind.

Wenn hier geraten wird Vater und Mutter zu ehren, dann bezieht sich das sowohl auf die irdischen Eltern als auch auf den Baum des Lebens, welcher der Mensch ist.

Wir wissen aus der Psychologie, das das Verhältnis zu Vater und Mutter, das gesamte Leben eines Menschen prägt, seine Sexualität, seine Gesundheit, seine Erfüllung, usw.

Deswegen heißt es: "damit verlängert werden deine Tage".

Den physischen Vater bzw die physische Mutter zu ehren, hat nicht nur einen pädagogischen Nutzen sondern stabilisiert auch die Säule Jachin (Die Säule des Gebens) und die Säule Boaz (Die Säule des Empfangens).

Es stabilisiert die beiden Elemente Feuer und Wasser in uns, Yin und Yang. Es fängt damit an, dem Vater Ehre zu erweisen und hört damit auf z.B. in der Lage zu sein ein multimilliardenschweres Unternehmen aufbauen zu können.

Es fängt damit an, der Mutter Ehre zu erweisen und hört damit auf, eine lange, glückvolle Ehe führen zu können, mit gesunden, starken Kindern.

Es fängt bei Vater und Mutter an und fließt in das was wir im Leben empfangen und geben können. Mit diesem Gebot wird der Grundstein für unser ganzes späteres Leben gelegt, auch den spirituellen & geistigen Fortschritt den wir machen können.

Es fängt bei den physischen Eltern an und hört bei dem Grad, in dem wir uns auf allen Ebenen verwirklichen können und werden, auf. Unfriede mit den Eltern, verringert diesen - Friede mit den Eltern, vergrößert diesen.

Was hier also so einfach klingt, umfasst ganze 6 Ebenen im Baum des Lebens (siehe Bild). Die Sephirot sind wie Schalen, in denen das Wasser von Oben nach unten fließt und quasie durchgefiltert wird. Ganz unten kommt es dann als unsere sichtbare Realität an.

Wenn die oberen Schalen schon nicht sauber sind, welchen Einfluss hat das dann auf die Qualität des Wasser wenn es ganz unten als Realität ankommt?

Vater und Mutter zu ehren, bedeutet die beiden oberen Schalen rein zu halten!

Je reiner die Schalen oben, desto reiner das Wasser unten!
Denke tief darüber nach, wenn du das nächste Mal deinem Vater und deiner Mutter unschöne Worte an den Knopf knallen möchtest.

Deine Beziehungen, dein Job, deine Erfüllung, dein Glück, tragen die Farbe, die du für deine Eltern im Herzen trägst!

Was sind "andere Götter" wirklich?


Mit folgendem Gebot tut sich so manches Missverständnis auf:

"Es werden dir keine anderen Elohiym über meinem Angesicht sein."
(Ex. 20:3)


Häufig wird es wie folgt übersetzt: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Doch diese Übersetzung ist problematisch, weil sie von vornhinein davon ausgeht, das sich dieses Gebot nur auf die Frage: Wer hat die Welt denn jetzt nun wirklich erschaffen? bezieht, bzw was/ wen, soll ich denn jetzt anbeten?

Doch dies ist nicht korrekt!

Das Wort, welches dort kreativ mit "Götter" übersetzt wird ist Elohiym.

Was sind bzw ist Elohiym?

Elohyim ist ganz einfach gesagt eine schöpferische, ursachenbewirkende Kraft.

Wenn es also heißt: Du sollst keine anderen Elohiym neben mir haben, dann bezieht sich diese Aussage nicht nur auf die Erschaffung der Welt, sondern auch auf jede andere Ursache, die seitdem gesetzt wurde - mögen wir sie für gut oder schlecht halten!

Es gibt nur den Elohyim YHWH - er ist die einzige Ursache für alles, was jetzt gerade da ist, wenn wir die Ursachenketten zurückverfolgen werden wir immer bei YHWH landen!

Nur YHWH Elohiym und nicht "Die Politiker, meine Freundin, meine Eltern" - Elohiym.

Nur YHWH Elohiym und nicht Luzifer Elohiym!!!!!

Nur YHWH alleine bewirkt Ursachen, es gibt keine andere (satanische) Kraft, welche Ursachen bewirkt!

Dieses Gebot korrekt ausgeführt, lässt dich also jedes mal auf die Frage: Woher kommt diese Sache? mit YHWH beantworten, und es ist wirklich egal um welche Sache es sich dabei handelt!

Wenn du also z.B. glaubst das Satan gegen YHWH kämpft, bzw entgegen dessen Gesetzmässigkeit (Elohiym) wirkt, quasie ohne das Einverständnis, dann hast du dieses Gebot schon gebrochen, da du dann Satan zu einem anderen Elohiym neben YHWH erhebst.

Konstanter spiritueller Fortschritt


Es steht geschrieben:

"Und wenn du mir einen Altar aus Steinen erbaust, so sollst du sie nicht zu Quadersteinen aushauen, damit du nicht deinen Meißel daran schwingst und ihn so entweihst. Steige ebenso nicht auf Stufen zu meinem Altar, das nicht deine Blöße auf ihm aufgedeckt werde." (Ex. 20:25-26)

Was hier sehr technisch klingt, bekommt folgende wundervolle spirituelle Bedeutung:

So wie der spirituelle Pfad nicht aus Treppen besteht, auf denen man sich gegebenenfalls ausruhen könnte, so ist auch der Altar nur über eine glatte Rampe erreichbar.

Bist du einmal auf dem spirituellen Pfad, dann bist du auch immerzu darauf, es ist ein konstanter Fortschritt und kein Fortschritt der ab und zu Mal Pausen macht, du kannst den Pfad nicht eben Mal kurz beiseite legen.

Es ist leicht bei einer Treppe auf dem halben Weg innezuhalten - viel schwieriger ist dies bei einer glatten Oberfläche. Die glatte Oberfläche sorgt dafür, das du alle Kraft zur Erreichung des Altars aufbringen musst.

Solcherart Qualität muss Spiritualität in deinem Leben bekommen.


Versuche den Weg, der sich vor dir auftut, nicht künstlich leichter zu machen, denn sonst verpasst du die Einweihung!

Der Sinn der Offenbarung am Sinai


Es steht geschrieben:

„Da sprach HaShem zu Mosheh: Siehe, ich komme im Wolkendunkel zu dir, damit das Volk hört, wie ich mit dir rede, denn so werden sie dir für immer glauben!“ (Ex. 19:9)


So ist der Sinn der Offenbarung nicht, das Mosheh allein eine Stimme vernimmt, die ihm Dinge vermittelt, die er dann dem Volk vermittelt – so das das Volk ihm glauben kann oder eben nicht!

Durch die eigene Erfahrung, weil ja jeder die Stimme Gottes am Sinai vernahm, war für Unglaube kein Platz! Alle (ca. 3.000.000 Menschen) hörten HaShem sprechen, so das wir sagen können, das die persönliche Offenbarung am Sinai, eine Offenbarung ist, die nicht nur einen Teil von uns betrifft, sondern unsere gesamte Existenz wird durch sie vollständig gewandelt, so wie geschrieben steht: „denn so werden sie dir für immer glauben“.

Es ist eine Wandlung, von der es kein zurück mehr gibt, über die, vollständige Gewissheit herrscht, so wie geschrieben steht: „damit das Volk hört, wie ich mit dir rede“.

Sowohl in einem religiösen Sinne, als auch in einem mystischen Sinne, wird am Berg Sinai der Maßstab festgelegt, die Botschaft, und die Transformation die für immer gilt!

Wenn wir die Torah empfangen, dann gibt es kein zurück mehr und auch keinen Platz mehr für Ungewissheit!

Der innere Zweifel


Es gibt zwei Arten von Kämpfen, denen ein Mensch ausgesetzt ist. Die erste Art von Kampf ist ein Kampf, den Gott für den Menschen kämpft (Exodus aus Ägypten), dann gibt es aber auch eine andere Art von Kampf, die der Mensch selbst zu führen hat.

Und so steht geschrieben:

„Und es kam Amalek, und er wollte mit Yisrael kämpfen in Refidim.“ (Ex. 17:8)

Der Name Amalek hat denselben Zahlenwert wie das hebräische Wort Safeck (Zweifel), nämlich 240.

Der in Exodus geschilderte Kampf gegen Amalek, kurz vor dem Empfang der Torah, findet in uns jeden Tag statt. Beachte die Formulierung „mit Yisrael“.

Warum heißt es das er mit Yisrael und nicht gegen Yisrael kämpfen wollte?

Man muss verstehen, das Amalek eine Art Zweifel ist, die während sie ihr Gift im Herzen verbreitet, sich ganz sachlich, nüchtern und auch realistisch gibt. Diese Art von Zweifel, dieser Pseudo-Realismus, möchte gleichwertig dem spirituellen Streben behandelt werden und wenn man auf ihn hört, dann erniedrigt er unerkannt die Shechina (Gottes Gegewart) zum Zwecke materieller Ziele und man fällt nach und nach immer mehr in einen materiellen Trott zurück.

Diese Art von Zweifel klingt, aufgrund seiner logischen Argumente, irgendwie richtig, aber hinterlässt einen ganz faden und bitteren Nachgeschmack, der sich nach und nach in eine Verzweiflung verwandelt.

Amalek spürt die Heiligkeit von Yisrael und möchte mit ihm, oder anstelle von ihm erhoben werden, ohne dabei die notwendige Korrektur zu machen.

Folgendes bleibt bei jedem Auftauchen von Amalek festzustellen:

Du magst eine Wunderheilung erlebt haben, magst gesehen haben, wie sich die Wasser des Meeres teilten, aber du wirst dennoch von Amalek heimgesucht werden! Kämpfe und Siege!

Denn lässt du dich von ihm einlullen, dann wird er jegliches spirituelles Streben zunichte und dich träge machen!

Erinnere dich, das als Mosheh seine Arme erhob, Yisrael siegreich war, als er sie sinken lies, verlor Yisrael, so dass Mosheh gestüzt werden musste!

Das Manna in der Wüste


Es steht geschrieben:

„Und die Kinder Yisrael´s aßen das Manna vierzig Jahre , bis sie in ein besiedeltes Land kamen. Das Manna aßen sie, bis sie bis zur Grenze des Landes Kanaan kamen.“ (Ex. 16:35-36)

Was ist Manna?

Manna ist die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Es ist das gereinigte, himmlische Verlangen (Altruismus), welches jedoch die Erde (Egoismus) berührt. So das die Nahrung bis zur Zeit der Korrektur (Tikkun) ein Empfangen zum Zwecke des Gebens ist.

Das Manna ist feiner als die Nahrung in Ägypten („Wären wir doch gestorben durch die Hand des Ewigen im Lande Mizraim, da wir saßen am Fleischtopfe, da wir Brot aßen zu Genüge“ (Ex. 16, 3)), die den vollen Egoismus darstellt, aber es ist noch nicht völlig gereinigt, da es das Verlangen (den Boden) noch berührt.

Sie werden es 40 Jahre lang essen: Die Zahl 40 symbolisiert den Buchstaben Mem und dieser symbolisiert das Wasser, so wie geschrieben steht:

„Und Elohim machte die Feste und schied das Wasser, das unterhalb der Feste, von dem Wasser, das oberhalb der Feste war. Und es geschah so. Und Elohim nannte die Feste Himmel.“ (Gen. 1:7-8)

Der Himmel stellt den Altruismus dar. Unterhalb des Himmels liegt der Egoismus, oberhalb des Himmels liegt der Altruismus. Das Manna korrigiert, das, was Elohim zum Zwecke der Korrektur getrennt hat und fügt das Untere wieder mit dem Oberen zusammen. Deswegen, berührt es gleichzeitig Himmel und auch Erde. So dass die ganze Nahrung darin besteht, die eigenen Verlangen zur Korrektur zu benutzen.

Weiterhin vernehmen wir dem Text:

Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist Shabbat, da gibt es nichts. (Ex. 16:26)


Der Shabbat stellt hier den reinen Zustand von Tikkun (Korrektur) dar, das messianische Zeitalter. Das heißt der Zustand, in dem der Mensch Manna zu sich nimmt, ist endlich und währt nur eine bestimmte Zeit.

Im korrigierten Zustand ist Korrektur nicht mehr nötig, weil dann das Verlangen nur noch zum Geben verwendet wird und deswegen gibt es nur „sechs Tage“ Manna.

Die Grenze des Landes Kanaan ist der Vorabend des Shabbat bzw. die Dämmerung des Messianischen Zeitalters. Und bis dahin besteht die Torah als eine Segnung von Unten. Betritt der Mensch das Land Kanaan, dann empfängt er ihre Segnung von Oben.

Wird Glaube durch Wunder erschaffen?


Sehr oft hören wir Aussagen folgender Art:

„Wenn ich es nur sehen könnte, dann würde ich es auch glauben!“

Frage: Ist dies wirklich so?


Wir wollen dies am Volk Yisrael ergründen, während es auf dem Weg ist, die Torah am Sinai zu empfangen.

1.) Sie sahen die Plagen in Ägypten und wie sie davon verschont blieben.

2.) Sie sahen wie sich das Meer teilt und trockenen Fußes die andere Seite erreichen lässt.

3.) Sie sahen, wie sie dem unvermeidlichen Tode entronnen sind.

4.) Sie werden, etwas später in der Geschichte, vereint die Stimme Gottes hören am Sinai.

Und doch steht geschrieben, trotz der Punkte 1-3:

„Die ganze Gemeinschaft der Kinder Yisraels murrte gegen Moshe und gegen Aharon in der Wüste. So sprachen zu ihnen die Kinder Yisraels: Wären wir doch nur gestorben, durch die Hand YHWH´s im Lande Ägypten, als wir über dem Fleischtopf saßen, als wir Brot aßen zu unserer Sättigung. Ihr habt uns weggeführt in die Wüste, um die ganze Gemeinschaft an Hunger sterben zu lassen!“ (Ex. 16:2-3)

Was die Offenbarung am Berg Sinai angeht, so hören sie die Worte Gottes, fallen aber dennoch wieder in Unglauben.

Ihr Aspekt des Wissens, wurde in allen 4 Punkten erfüllt. So fielen sie immer wieder in den Zustand zurück, indem sie das, was sie empfangen haben, nur für sich empfangen haben. Aber dies war nötig, denn nur so konnte sich der Aspekt des Glaubens vergrößern und damit der „Wille zu Geben“.

So können wir am Ende feststellen, das Glaube sich nicht auf Wundern aufbaut, bzw. das Wunder nicht die Ursache sondern die Wirkung von Glaube ist. Glaube ist unabhängig von Wundern, Wunder jedoch benötigen Glauben.

Die Torah selbst, warnt sogar davor, Glaube nur auf Wundern, und würde jemand den Mond spalten, aufzubauen! (Siehe: 5. Mose 13:2-6)

Was schreist du zu mir?


Es steht geschrieben:

„Und HaShem sprach zu Moshe: Was schreist du zu mir? Rede zu den Kindern Yisraels, dass sie aufbrechen!“ (Ex. 14, 15)

Der Sohar schreibt:

„Dann ist geschrieben: Und HaShem sprach zu Moshe: Was schreist du zu mir? Wir lernten in diesem Augenblick, in dem das Licht offenbart wurde, dass die Zuneigung in allen oberen Welten präsent war, und dann schien das gemeinsame Licht auf.“

Sohar – Band 9, Seite 210-212

Die Frage des Ewigen an Moshe wirft Fragen auf und sie lässt sich auf verschiedene Arten verstehen.

Warum im Angesichts der drohenden Gefahr, stellt ein allmächtiger Gott so eine scheinbar törichte Frage? Hat er nicht gesehen, warum sie (vor Angst) rufen?

Die Antwort liegt ihm zweiten Teil des Verses, dort heißt es: Rede zu den Kindern Yisraels, das sie aufbrechen!

So kann die Frage z.B. Folgendes bedeuten:

1.) Was rufst du (noch) zu mir? Geht voran, ich bin doch bei euch!

2.) Was rufst du zu mir? Ich habe euch mit Verlangen ausgestattet, jetzt eilt voran zur Korrektur. Hier steht das Rote Meer für die Sephira Binah, welche das „Verlangen zu Geben“ symbolisiert.

3.) Was rufst du (lediglich) zu mir? Ihr habt die Werkzeuge und wisst was zu tun ist! Ich war es doch der euch hier her brachte, vertraut darauf, das das Richtige passieren wird, wenn ihr weiter voran geht!

4.) Was ruft ihr zu mir? Eilt endlich voran, auf das ich mein Licht der Gnade (Or Chassidim) in euer gereinigtes Gefäß (Binah) fließen lassen kann! So wie das Volk Yisrael den Ewigen brauchte, um vor Ägypten gerettet zu werden, so brauchte der Ewige das Volk Yisrael um seinen „Willen zu Geben“ zu erfüllen.

5.) Was ist es, was du da zu mir rufst? Hier könnte man interpretieren, das das Bangen und der fehlende Aspekt des Glaubens in Yisrael in diesem Moment, dazu führte, das der Allmächtige sie nicht verstand. Das bedeutet: Der Wille Yisraels war in dem Moment dem Willen des Schöpfers entgegen gesetzt. Sie sprachen, wie man so schön sagt, in dem Moment nicht dieselbe Sprache.

Der Hinweis weiter zu ziehen, würden dann dazu führen, das sich Oberes und Unteres wieder angleichen.

Wie man diesen Vers auch versteht: Es gibt einen Midrash und der besagt, das sich das Meer erst teilte, als der erste Mann bis zu den Schultern mit Wasser bedeckt war.

Es reicht nicht nur einfach nach Erfolg zu flehen – Vertrauen möchte in die Tat umgesetzt werden.

Oder anders:
Was nützt das schönste Gebet, wenn nicht sein Feuer auch dazu genützt würde, die Lichter vieler Mizwot zu entzünden?

Gehen wir nicht bis zu den Schultern ins Wasser, dann hindern wir das Licht der Gnade daran, vor uns zu erscheinen!

Die Feuersäule und die Wolkensäule - Glaube und Wissen


Es steht geschrieben:

„Es wich nicht die Wolkensäule des Tages und die Feuersäule des Nachts von dem Volke“ (Ex. 13, 22)


Es heißt das die Wolkensäule, welche am Tag den Weg zeigt, den Erzengel Michael repräsentiert. Dieser steht für den Aspekt der Shechina (Die Gegenwart Gottes) auf der rechten Seite und symbolisiert somit das Licht der Gnade (Or Chassadim) und die Sephira Chessed.

Die Feuersäule in der Nacht ist der Erzengel Gabriel. Dieser symbolisiert die Aspekte der Strenge der linken Seite und steht für die Sephira G´wura.

Die Wolkensäule des Tages steht für den Aspekt des Wissens, wenn wir uns in einem Aufstieg befinden.

Die Feuersäule in der Nacht steht für den Aspekt des Glaubens, wenn wir uns in einem Abstieg befinden.

Auf der reinen Pshat Ebene (Wortlaut) des Textes, stehen u.a. diese beiden Säulen, aber auch die Plagen bis hin zur Offenbarung am Sinai für die unmittelbare Erfahrung Gottes durch das Volk Yisrael. Im Buch Exodus wird, eben durch die unmittelbare Erfahrung festgelegt, wie Yisrael unterscheiden kann, was Gott ist und was Gott nicht ist.

Niemand hat ihnen irgendwas erzählt und sie haben es dann geglaubt. Nein – sie alle haben es unmittelbar erfahren, durch unmittelbare Offenbarungen.

Samstag, 16. Januar 2016

DER NEUE BUND – Was er ist und was er nicht ist!

Es steht geschrieben:

„Denn dies ist der Bund, welchen ich nach jenen Tagen, mit dem Haus Yisrael schließen werde, sagt HaShem: Meine Torah lege ich in ihr Inneres, in ihr Herz werde ich es schreiben. Und ich werde ihr Elohim sein und sie werden mir zu einem Volke!

Dann wird keiner mehr seinen Nächsten oder Einer seinen Bruder belehren und sagen: Lerne Gott kennen! Denn jeder von ihnen wird mich kennen – angefangen von ihrem Kleinsten bis hin zu ihrem Größten, sagt HaShem. Denn verzeihen werde ich ihre Schuld und ihrer Sünde nicht mehr gedenken!“

- Yeremiah 31:33-34

Frage: Leben wir schon in dieser messianischen Zeit des „neuen Bundes“?

Antwort: Nein! Es gibt unter den Juden und ebenso auch weltweit sehr viele Atheisten, so dass von „jeder wird mich kennennoch nicht die Rede sein kann!

Ebenso werden z.B. in Amerika von christlichen, muslimischen und anders religiösen Gruppierungen Milliarden Dollar jährlich ausgegeben, die folgendes Ziel haben: „Lerne Gott kennen!“

Der neue Bund aber besagt, das niemand mehr den anderen über Gott belehren wird, weil jeder ihn kennt. Die heutigen Missionierungsversuche sind der Beweis das wir noch nicht in dieser Zeit leben, denn Missionare, wird es in dieser messianischen Zeit, dann nicht mehr geben!

Frage: Bringt der „neue Bund“ eine neue Lehre, ein neues Buch, eine neue Offenbarung, welche die alte Lehre überflüssig macht oder „erfüllt“?

Antwort: Nein, davon ist nicht die Rede. Der neue Bund bringt einen neuen Frequenzbereich, der eine andere, tiefere Art und Weise der Gott-Erkenntnis zulässt, aber die Torah an sich, ist und bleibt für immer dieselbe.

Das sie ins Herz gelegt wird, bedeutet nicht, das sich die Handlungsweise ändert. Die Gebote sind und bleiben dieselben, hat Er doch die Welt durch die Torah erschaffen!

Frage: Hat es Yisrael zu weit getrieben?

Antwort: HaShem kritisiert Yisrael im Yeremia Buch bis auf´s schärfste, kündigt ihm sozusagen die Treue, revidiert diese Kündigung aber immer und immer wieder!

So heißt es in Yeremia 3:12: „nicht wende ich meinen Blick von euch ab, denn gütig bin ich und werde nicht für ewig grollen!“

Der neue Bund steht für eine Erneuerung dessen, was am Berg Sinai stattfand und nicht dafür, das der Bund von Berg Sinai revidiert wird. Der neue Bund wird einfach anderer Natur sein und er findet mit dem Hause Yisrael und dem Hause Judah statt und keineswegs mit anderen Völkern, die Gott von nun an „besser geeignet“ findet - Yisrael bleibt für immer der erstgeborene Sohn Gottes!

Was sind messianische Prophezeiungen wirklich?

Alle messianischen Prophezeiungen haben immer zwei Dinge gemeinsam:
Sie sprechen von einer Zeit des UNIVERSELLEN FRIEDENS und der UNIVERSELLEN ERKENNTNIS GOTTES.

Jede Prophezeiung, die keine dieser zwei Merkmale aufweist, ist keine messianische Prophezeiung!

Der Blick aus dem Fenster verrät, das wir noch nicht in so einer Zeit leben. Und der Blick aus dem Fenster wird ganz konkret aufzeigen, wenn es denn soweit ist. Es gibt keinen Bedarf an Spekulationen darüber.

Wenn es so weit ist, wird es so offensichtlich sein, das niemand fehl gehen wird, zu erkennen, das es soweit ist – man wird es am Zustand der Welt mit eigenen Augen erkennen können und deswegen nicht daran glauben müssen!

Die Enthüllung der "Verstockung des Herzens des Pharao´s"

Es steht geschrieben:

"Und es sprach HaShem zu Moshe: Komme (mit mir) zum Pharao, denn verstockt habe ich sein Herz und das Herz seiner Diener, um diese, meine Zeichen zu setzen in seiner Mitte."

- Exodus 10:1

Vor Jahren, als ich von der Verstockung des Herzens des Pharao las, kam mir dieser Gedanke seltsam vor. Gott verstockt das Herz des Pharao und bestraft ihn dann? Das kam mir reichlich unfair vor!

Mittlerweile aber, da ich weiß, das dort die Rede von meinen Inneren Prozessen ist, ergibt dies Sinn.

Der Pharao steht für den absoluten Willen nur für sich selbst zu empfangen.

Das Volk Yisrael, welches das spirituelle Streben symbolisiert, wird von diesem Egoismus gefangen gehalten - es wird geduldet, aber hat sich dem Ego unterzuordnen.

Frage: Warum vergrößert Gott diesen Willen nur für sich selbst zu empfangen noch, obwohl dieser Ihm entgegen gesetzt ist?

Antwort: Je größer die Wucht des Ego auf der Linken Seite ist, desto größer ist auch die Wucht des gereinigten Ego auf der rechten Seite.

Je größer - der Wille nur für sich selbst zu empfangen - war, desto größer wird auch - der Wille zu geben -.

Gott wünschte das im Geschöpf ein großer - Wille nur für sich selbst zu empfangen - entstand, damit dieser im Geschöpf, sobald es die endgültige Korrektur (Tikkun) erlangte, zu einem großen - Willen zu Geben - werden konnte, worauf das Geschöpf das Endziel, welches darin bestand, mit all dem Licht des Schöpfers gefüllt zu werden, erreichte.

So ist der Pharao, das Ego des Menschen, Gottes Gehilfe, welcher dabei hilft die End-Korrektur zu erreichen.

Gott sagt: Lasse uns zum Pharao gehen! Warum uns?

Des Pharao´s Funktion ist es ebenso, durch seine Härte und Widerstandskraft sicher zu stellen, das der Mensch sich in vollständige Hingabe zu Gott begeben kann.

Gott selbst verhärtet das Herz des Pharaos im Menschen, damit der Mensch erkennen muss, das er auf Gott angewiesen ist, er kann den Pharao in sich nicht alleine besiegen!

Und sobald der Mensch dies erkennt, erfährt er die ganze Fülle des Lichtes des Schöpfers. Und dies ist dann das Zeichen in der Mitte des Pharao´s.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Die Enthüllung der Bedeutung des Leidens


Im Leben geht es nicht darum einfach zu Leiden und dieses Leiden dann gelindert zu bekommen, in einer Art ewigen Kreislauf des Leidens. Dies ist der Sinn der Leidens nicht!

Und so besteht auch der Sinn des Gebets nicht darin, darum zu bitten, das das Leiden gelindert werden möge!

Das Leiden wird von alleine gelindert, sobald man den Zweck des Leidens erkennt: Jenes Leiden dient einem dazu, auf den Schöpfer aufmerksam zu werden.

Und so besteht das wahre Gebet darin, Dankbarkeit über diese Möglichkeit der Enthüllung des Schöpfers in einem zu äußern.

Denn auf die Enthüllung des Schöpfers in dir folgt Kommunikation. Und so war es das Leid selbst, welches die Verbindung zwischen dir und dem Schöpfer in dir enthüllte. Warum solltest du also solch eine Möglichkeit hinfort - beten? Und warum sollte der Schöpfer, diese Segnung, mit der er dich, besseren Wissens, beschenken möchte, hinweg nehmen?

Das Leiden ist eine Segnung von unten, für dich gemacht um mit der Unendlichkeit in die Verbindung zu treten!

Und so steht es auch geschrieben:

„Vom Gott deines Vaters! Vom Allmächtigen, der dich segnet mit himmlischen Segnungen von Oben [Erfüllung, Enthüllung, Freude] und mit Segnungen aus der Tiefe von unten [Leid, Entleerung, Verhüllung] – Die Segnungen beider Brüste [Oben & Unten] und des Mutterschoßes.“

---Genesis 49:25

Jedem Aufstieg, geht ein Abstieg voraus. Und wie eine Mutter ist der Schöpfer darauf bedacht, dich sicher durch jede Phase zu begleiten, in der reinen Absicht, die aus Liebe heraus geschieht!

Dienstag, 12. Januar 2016

Adam, der Punkt im Herzen

Ein bestimmter Bereich namens Adam oder Punkt im Herzen ist in Ihnen erwacht. Der Punkt ist eins mit dem Schöpfer und möchte sich ihm angleichen, denn Er [der Schöpfer] ist seine Wurzel.

Das ist die Bedeutung der Stelle:

"Und Gott sprach: Lasst uns machen einen Menschen in unserem Bilde nach unserer Ähnlichkeit."


-Genesis 1:26

Im hebräischen Original steht BeZelem.

- BeZelem = Im Bildnis
- BeZalmenu = In unserem Bildnis

Zelem (das Bildnis des Höheren) ist der Teil des Schöpfers, (die Höhere Stufe), welche in die Seele des Menschen herabsteigt und die Eigenschaften des Schöpfers [Geben, Bedingungslose Liebe] gibt.

Anders gesagt, ist es das System der Höheren Lenkung, das für alle Seelen, ihre Teile und die Ordnung ihrer Korrektur zuständig ist. Dieses System ist direkt mit dem Punkt im Herzen des Menschen verbunden - dem Adam in Ihnen.

----Michael Laitman

Montag, 11. Januar 2016

Theologischer Unfug im Namen des Propheten

Genauso, wie von christlicher Seite oftmals Prophezeiungen in den Tanach hineinübersetzt werden, so geschieht dies auch von muslimischer Seite.

Die Kreativität schlägt um sich, wenn man mit aller Gewalt bestätigt sehen möchte, was man eben bestätigt sehen möchte. ...

So auch in Hohelied 5, Vers 16. Dort heißt es:

"Sein Mund ist süß, und er ist gänzlich begehrenswert. Dies ist mein Geliebter und dies ist mein Freund, o Töchter Jerusalems."

Hohelied 15:6

Es geht hier bei um das hebräische Wort für begehrenswert, welches MACHAMADIM, aus der Wurzel MACHMAD kommend, ist.

MACHMAD bezeichnet einen Gegenstand des Begehrens, etwas Liebliches.

Die Kreativität der Muslime besteht jetzt darin, in dem Wort MACHAMADIM den Namen MUHAMMAD zu sehen um dann süffisant und mit Stolz in der Brust die "Wahrheit" zu verkünden.

Das CH wird im Hebräischen wie in dem Wort Loch, Bach oder Buch ausgesprochen.

Stellen wir die Worte mal gegenüber:

MA-CHA-MA-DIM = MU-HAM-MAD?!

Aber wir nehmen mal, trotz der sprachlichen Unvereinbarkeit an, hier wäre wirklich Muhammad gemeint, dann wäre er nämlich schlussfolgernd auch z.B. an folgenden Stellen und vielen weiteren Stellen gemeint, in denen das Wort ebenso vorkommt:

- Fürwahr, wenn ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir sende, dann werden sie dein Haus und die Häuser deiner Knechte gründlich durchsuchen. Und es wird geschehen, alles in deinen Augen Begehrenswerte werden sie in ihre Gewalt bringen und mitnehmen. 1- Könige 20:6

- Seine Hand hat der Gegner ausgestreckt nach all ihren Kostbarkeiten. Ja, sie musste mit ansehen, wie Nationen in ihr Heiligtum kamen, denen du geboten hattest, sie sollten dir nicht in die Versammlung kommen! Klagelieder 1:10

- Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer von Jerusalem nieder. Und all seine Paläste verbrannten sie mit Feuer, und all seine kostbaren Geräte zerstörten sie.
2. Chr. 36:19

Würde nur ein einziger Moslem bestätigen, das es in diesen Versen um Muhammad geht?!

Merke: Man zieht keine Zirkelschlüsse! Man liest was ein Text wirklich sagt und kommt dann zu einem Schluss. Aber man kommt nicht erst zu einem Schluss, z.B. dieser Vers spricht über Muhammad oder Jesus, und liest dann.

Zirkelschlüsse ziehen, ist die Art, auf die man die Bibel NICHT liest!

Ebenso ist ein Wort in Bezug auf das Studium der Bibel ebenso wichtig: DER KONTEXT!

Was sagen die Verse davor und danach? Worum geht es eigentlich in dem Kapitel, in dem der Vers steht?

Geht es da um eine Prophezeiung über einen Propheten oder den Messias (Der oder Den Messias, als Ausdruck, gibt es übrigens nirgends auf eine Art in der Bibel, wie Christen ihn benutzen), oder lese ich nur einen Sinn hinein, weil es sich so gut anhört, und das untermauert, woran ich glauben möchte und von dem ich möchte, das alle anderen es auch glauben?




Die Sprache der Zweige


Doch was passiert, wenn ein Mensch nicht weiß, dass das Alte Testament in dieser speziellen Sprache verfasst wurde? Was sieht er dann darin?
Er sieht eine Erzählung über unsere Welt, über einen Baum der im Paradies wächst, oder eine Schlange, die Eva Wort der Verführung ins Ohr flüstert.


Doch das ist völlig inkorrekt. Solche Interpretationen stellen dieses Buch, welches dazu geschrieben wurde, unsere Welt mit der spirituellen Welt zu verbinden, auf eine Stufe mit irdischer Literatur.

Wenn wir die Bibel lesen, werden wir lernen, hinter die Wörter zu blicken und die Kräfte zu entdecken, welche ihre Wurzeln sind. Schon die pure Absicht, dieses Buch genau auf diese Weise zu lesen, wird uns mit der Höheren Welt verbinden.

Michael Laitman

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Sich der Schuhe entledigen

Es steht geschrieben:

"Und er sagte: - Komme nicht näher! Ziehe deine Sandalen aus, denn der Boden, auf dem du stehst, ist heilig! -

Exodus 3:5


Sandalen oder Schuhe bieten uns, äußerlich betrachtet, einen gewissen Komfort, eine gewisse Stabilität, um auch in unwirksamen Gelände gut und bequem voran kommen können.

Auf einer inneren Ebene, stehen die Sandalen für geistige Bilder, Erklärungen und Konzepte, mit derer Hilfe wir uns, ebenso wie mit Schuhen, in einer materiellen Welt zurecht finden können.

Die Berufung des größten Propheten, Moshe, beginnt mit der Aufforderung, sich dieser geistigen Stütze zu entledigen. Er, durch den später das Wunder der Nationalen Offenbarung am Berg Sinai  geschehen soll, darf sich völlig von der eigenen Gesetzmäßigkeit frei machen, um Empfänger und Verkünder der Göttlichen Gesetzmäßigkeit, der Torah, zu werden.

Es beginnt mit so etwas Einfachem, wie das Jemand seine Schuhe ausziehen soll, und ergießt sich in dem größten Wunder, welches die gesamte Menschheit je erlebt hat.

Sich der eigenen Schuhe zu entledigen, ist alles andere als einfach, vor allem dann, wenn man sein ganzes Leben lang damit beschäftigt gewesen ist, sie sich immer und immer fester an den die Füße zu binden, nicht wahr?

Ebenso sind auch die Schuhe, die man lange getragen hat, die bequemsten. Wie sehr doch Moshe mit Gott hadert, und mit dem was dieser von ihm verlangt!

In Wahrheit tragen wir eine Unmenge an Schuhen an unseren Füßen und den größten Teil der Reise sind wir damit beschäftigt, sie aufzuspüren und uns ihrer zu entledigen!

So steht der heilige Boden auf dem wir stehen für unser Unterbewusstsein, und die Nacktheit unserer Füße, steht für die Reinheit der Gedanken, bzw. die Stille des Geistes,  aufgrund derer wir tieferen Zugang zu der Ebene Jesod (Fundament) bekommen, die im Baum des Lebens den Bereich des Mondes und des Unterbewusstseins, repräsentiert.

Sich der Schuhe zu entledigen, ist die Meditation über das Göttliche.
Sie ist der Anfang des spirituellen Pfades und darf gleichzeitig eine Gewohnheit werden, die gepflegt und kultiviert wird.

Montag, 28. Dezember 2015

Eh´yeh = Ich werde Sein

Ich werde das - ICH WERDE SEIN - sein / Ich werde das EH´YEH sein.

Ich werde daran erkenntlich sein, das ich (letztlich) Jenes sein werde, welches (da) Sein wird (welches am Ende als Letztes ohne Zweifel daran erkannt werden wird, das es für euch da ist).

Exodus 3:14

Die Zukunftsform dieser Aussage deutet, so wie sie auf den Exodus hindeutet, ebenso auch auf die Tage des Moshiach. JHWH wird zu dieser Zeit das Sein, das auch wirklich und wahrhaftig bestand hat.

Wenn alle Lügen und Trugbilder vergangen sein werden, wird JHWH das sein, was übrig geblieben ist.

Aber dies gilt ebenso auch für alle Zeiten: Immer dann, wenn die Lüge verschwindet, erscheint JHWH. Immer dann wenn der Sucher beginnt zu suchen, findet er als letzte Schlussfolgerung JHWH.

Die Übersetzung "ICH BIN der ICH BIN", die sich in christlichen Bibeln finden lässt, ist irreführend und auch falsch.

1. Wird in diesem Vers nicht das Naturell oder die Eigenschaft Gottes beschrieben, sondern sein Versprechen. Und dieses Versprechen deutete zu dem Zeitpunkt, an dem Moshe die Stimme aus dem brennenden Dornbusch vernahm, lediglich auf etwas Zukünftiges - nämlich die Befreiung aus Ägypten, bzw auf den Weg, der gegangen werden muss, bis die Befreiung empfangen werden wird. Und für diese Zeit der Schwere verspricht Gott "Ich werde sein".

2. Bedeutet "Eh´yeh" auch grammatikalisch "Ich werde sein". Wäre "Ich Bin" korrekt, stünde dort "Ani/Anochi asher Ani /Anochi (Ich bin der ICH BIN).

Freitag, 25. Dezember 2015

Der Segen Ägypten´s


Es steht geschrieben:

„Und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.

Genesis 41:54

Dieser Vers bewahrt ein paar sehr interessante Hinweise und hat einen starken Symbolismus.

Was sind die 7 Jahre?
Was ist die Hungersnot?
Was sind „alle Länder“?
Wofür steht Ägypten?
Was bedeutet Brot?

Es war Josef der nach Ägypten verkauft wurde. Der Name Josef bedeutet „Gott vermehrt“ (Genesis 30:23). Durch Josef wurde das Zentrum des Egoismus (Ägypten) in seine Aufgabe eingeweiht, denn er gab die Initialzündung. Kein anderer hätte diese Aufgabe übernehmen können.

Der Fluch Ägyptens, ähnlich wie der der Schlange, besteht darin, das beide Gott nicht brauchen.

Erinnern wir uns an den Fluch den Gott über die Schlange aussprach: „Auf deinem Bauch musst du kriechen und Staub fressen, alle Tage deines Lebens.“

Materiell gesehen, hat die Schlange damit den Überfluss, denn Staub findet sich überall! Der Fluch bestand nicht darin, das sie Staub fressen muss, sondern, das sie, um zu überleben, Gott nicht braucht.

Doch wo man Gott nicht braucht, kann auch keine Korrektur stattfinden.
Die Schlange kam niemals, anders als der Mensch, in den Genuss des Brot der Schande, da sie nicht fähig ist, es als Solches zu empfinden. Und so kann sie auch nicht den aufrichtigen Wunsch nach Spiritualität entwickeln.

Anders jedoch der Mensch, der damit gewürdigt wurde, spirituelle Anstrengung unternehmen zu können (im Schweiße deines Angesichts).

Allerdings darf das Wort Fluch hier auch nicht missverstanden werden. Die Schlange tat nichts, von dem Gott nicht schon vorher wusste!

Und so war auch Ägypten, notwendigerweise (!!!), ein Land des materiellen Überflusses, aber der spirituellen Armut.

In diesem Vers wird Ägypten zum Durchgangstor, denn es hatte genug Brot, mit dem der Wille zu Empfangen ausgebildet wird. Erst durch den Willen zu empfangen, der materiell ist, kann man zum Willen zu Geben kommen, der spirituell ist.

Das Brot bewirkt, das der Wunsch nach Spiritualität erweckt wird. Und darin bestand die Segnung, die Fülle, die Ägypten wirklich brachte. Es zog Yisrael tiefer in die Materie hinein, damit ein Mangel an Spiritualität erweckt werden konnte.

Was du dir nicht wünschst, danach kannst du auch nicht streben!

Die Zahl 7 steht hier für die unteren 7 Sephirot des Baumes des Lebens, die durch den Fall nach unten ausgebildet werden können. Denn der Weg der aufwärts führt, ist der, der zuerst abwärts führt.

Die Hungersnot in „allen Ländern“ bestand darin, das kein Hunger mehr nach Spiritualität vorhanden war. Das Brot, welches Ägypten bringt, erweckt diesen jedoch wieder.

Yisrael hätte sich nirgends anders hinbegeben können. Ägypten bot die beste Möglichkeit des Wachstums. Es bot die besten Möglichkeiten, das Gefäß des Empfangs, durch den Genuss des „Brotes der Schande“ und letztlich der Versklavung, zu vergrößern und zu reinigen. Um daraufhin mit dem ganzen Licht des Schöpfers gefüllt werden zu können.

Hätte Ägypten seine Segnung nicht ausgeschüttet, hätte Yisrael es niemals überwinden können, und wäre somit niemals fähig gewesen, das Licht der Torah, als eine Einheit zu empfangen.

Deswegen sollte man mit den Begriffen „Gut“ und „Böse“ sehr bedacht umgehen! Ägypten ist nicht „böse“, hat es doch letztlich einfach seine Rolle zu spielen, die im großen Plan des Schöpfers benötigt wird.


Die Aspekte Brot und Kleidung – Wissen und Glaube


Es steht geschrieben:

„Er wird mir Brot zu essen und Kleider zum Anziehen geben“
Genesis 28:20

Warum aber die Zusätze „zu Essen“ und „zum Anziehen“?

Wie Vieles, das wir in der Torah finden, offenbart auch dieser kleine Vers einen höheren Geist.

Steht dort doch „Brot zu essen“, und nicht:

- Brot, um es weg zu werfen
- Brot, um krank zu werden von überhöhtem Genuss davon

Ebenso auch bei der Kleidung. Auch bei ihr wird der eigentliche Zweck betont.

In dieser Bitte wird „der Wille nur für sich selbst zu empfangen“ nicht berührt. Es entsteht dabei kein „zu wenig“ und kein „zu viel“, sondern lediglich das erforderliche Maß für ein gesundes, reichhaltiges und langes Leben.

Reichhaltig deshalb, weil wenn den Dingen das rechte Maß zugeordnet wird, wirkliche Fülle entsteht. Benutzen wir das Brot um es zu essen, ohne uns dabei das Maul zu stopfen und den Bauch voll zu schlagen, dann essen wir gesund und Gesundheit wird das Resultat sein.

Ein Maß an zu viel Kleidung, verstopft unsere Kanäle des Empfangens, macht und schwer und träge. Komfort entsteht, wenn die Kleidung praktisch ist. Wenn sie uns in einem erforderlichen Maße Schutz und Wärme bietet, ohne das wir bei jedem Schritt aufpassen müssen, das der Lack an unseren Schuhen zugleich zu Staub zerfällt, wenn wir nur einen Schritt tun!

Wenn wir aber noch etwas tiefer schauen, dann steht das Brot als Füllung für das Wissen.

Auf die im Vers angebrachte Art und Weise, konsumieren wir Informationen nicht einfach nur um sie zu haben, sondern um sie, im Aspekt der Kleidung (Der Verhüllung) benutzen zu können.

Und die Kleidung, die verhüllend wirkt, generiert den Glauben. Auch die Verhüllung und Verdunkelung des Aspektes der Kleidung, wird uns vom Göttlichen geschickt.

Beides, Wissen und Glaube, ist notwendig. Denn:

- Im Wissen entfalten wir uns
- Im Glaube erweitern wir uns

Glaube darf hier aber keineswegs „blind“ verstanden werden!
Brot und Kleidung zusammen ergeben Emunah. Und diese Art des Glaubens entsteht aus Gewissheit! Sie folgt nicht den Regeln einer instinktiven Art und Weise, die es unterlässt zu überprüfen!

Ganz anders: Hätte Ja´akov blinden Glauben gewünscht, so hätte es geheißen: „Er wird mir Kleider zum Anziehen geben.“

Diese Art des Glaubens entsteht nicht aus einer Lust oder einer Emotionalen Laune, sei es Euphorie oder Angst, heraus. Oder aus blinden religiösem Eifer.

Es reicht nicht, einfach nur ein Glaubensbekenntnis auszusprechen, und sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen!

Es braucht viele Jahre der Reife, des Zweifels, des Verwerfens, des Sammelns, des Zusammenfügens, um des Aspektes „Emunah“ gewürdigt zu werden, sich in ihn kleiden zu können.


Esav und Ja´akov


Im Torahabschnitt „Toldot“ lesen wir in Genesis 25:23:

Da verkündete JHWH ihr (Rebbeka): Zwei Volksstämme sind in deinem Leib. Zwei Königreiche werden aus deinem Inneren hervorgehen. Ein Reich wird mächtiger werden als das andere Reich.

Und: DER ÄLTERE WIRD DEM JÜNGEREN DIENEN!“


Was sind diese beiden Königreiche?

Das eine Königreich ergibt sich aus dem jüngeren Ja´akov, aus ihm wird später Yisrael.
Das andere Königreich ergibt sich aus dem älteren Esav, aus ihm wird später Edom.

Der Name Riwka (Rebbeka),bedeutet so viel wie „binden“.

Aus ihr werden beide Seiten, die Zwillinge sind, geboren:

1. Ja´akov, der den rechten Pfad der Tugend symbolisiert.

2. Esav, der den linken Pfad des Ego´s symbolisiert.

Ja´akov hält, bei der Geburt der Zwillinge die Ferse Esav´s fest.

Das Ego also ist nicht in der Lage völlig frei zu agieren.
Es wird sogar, wie es später in der Geschichte heißt, von der Tugend ausgetrickst.

Das Ego folgt dem Muster:
Das, was ich will und dann, wenn ich es will!
Die Tugend folgt dem Muster:
Ich will, zu einem höheren Zweck! Das Wort, das in diesem Vers für „der Ältere“ benutzt wird, ist Rav. Und Rav ist gleichzeitig ein Adjektiv, welches eine Anzahl von etwas andeutet, es heißt übersetzt: „Viel“.

Der Ältere, wird dem Jüngeren dienen“ bezieht sich also nicht nur rein auf eine Altersangabe. Die Bedeutet ist hier vielmehr: Das, was in der Anzahl MEHR ist, wird sich dem GERINGEREN fügen.

Und so können wir es ja auch sehen, wenn wir uns in dieser Welt bewegen:

Es gibt wesentlich mehr Gründe dafür, seinem Ego zu folgen, anstatt seinem Ego nicht zu folgen.

Beide Seiten sind in uns „gebunden“. Wir bekamen vom Ewigen beide Seiten, damit wir die Freiheit der Wahl haben.
Wir sind beides zugleich: Ja´akov und Esav. Esav ist kein schlechter Unfall, er ist nicht unser Feind, wurde er doch selbst von Izchak bevorzugt.

Das heißt: Es geht nicht darum ihn zu töten!

Es geht darum seine Kraft mit dem Namen
„Ich Will“ in den Dienst von etwas Höherem zu stellen. Es geht nicht darum dieses Wollen zu töten, sondern es den rechten Dingen zu zuführen.

Dieses Wollen, war zu erst da, Esav ist der Erstgeborene, aber am Ende wird es sein Erstgeburtsrecht abgeben müssen!

Beide Seiten in uns sind vom Schöpfer so gewollt, aber am Ende wird es auf Ja´akov in uns hinaus laufen!

Können die Gebote der Torah wirklich gehalten werden?


Es steht geschrieben:

„Denn diese Gebote, die ich dich angewiesen habe zu tun, sind nicht schwer verständlich und sie sind Nichts, was unerreichbar für dich wäre!

Sie sind nicht irgendwo in den Himmeln, damit einer sage: „Wer steigt für uns in den Himmel, um sie uns herab zu holen und zu erklären, damit wir sie tun können?“

Sie sind auch nicht jenseits des Meeres, damit einer sage: „Wer führt uns über das Meer, oder holt sie uns, um sie uns zu erklären, damit wir sie tun können?“

Nein! Das Wort ist dir sehr nahe! Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, so das du in keinster Weise fehl darin gehen kannst, es zu erfüllen/es zu tun/danach zu handeln.“

5. Mose 30:11-14

Zu sagen, das es unmöglich ist, irgendetwas zu erfüllen, was in der Torah geboten wird, oder das es nicht ausreicht zu erfüllen was in der Torah geboten wird, widerspricht der Torah und muss deshalb als Irrlehre abgelehnt werden!

Mal Etwas überspitzt:

Stell dir vor ein Vater sagt zu seinem Sohn: „Mein Junge, strecke deine Arme aus und fliege zum Mond. Du kannst es tun, es ist nicht schwierig! Wenn du aber nicht zum Mond fliegst, so wie ich dir geboten habe, dann bestrafe ich dich.“

Der Junge probiert es immer und immer wieder und ist schon voller Verzweiflung. Jedes Mal als er zum Vater geht, und ihm mitteilte, das er es immer noch nicht geschafft habe, bekam er vom Vater ordentlich den Hintern versohlt.

Eines Tages sagt der Vater zu seinem Sohn: „Weißt du was? Ich wollte dir damit nur zeigen, das es unmöglich ist für dich, zu erreichen, was ich dir aufgetragen habe.“

Welche Empfindungen kommen dir in Bezug auf so einen Vater?

Exakt so ein Bild haben die Menschen um das Wesen erschaffen, das sie einen allwissenden und all-barmherzigen Schöpfer nennen. Dieser schafft, in ihren Augen, unerreichbare Gebote, offenbart sie noch in einer bombastisch – atemberaubenden Art und Weise, macht Versprechungen von ewiger Treue und Verbundenheit, nur um dann Jahrhunderte später mitzuteilen:

„Ihr könnt die Gebote niemals halten, dazu seid ihr nicht in der Lage. Und weil ihr sie nicht halten könnt, seid ihr des Todes. Außer ihr nehmt einen Glauben an, der komplett dem widerspricht, was ich euch zuerst geboten habe.“


Beerscheba und Haran



Im Torah-Abschnitt „Wayyeze“ steht in Genesis 28:10 geschrieben:

„Und Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran.“

Was bedeutet Beerscheba?

Beerscheba ist ein Ort des Friedens und der Ruhe, ein Ort hoher Spiritualität und ausgewogener geistiger Verhältnisse.

Was bedeutet Haran?

Haran ist ein Ort der Begrenzung, ein Ort an dem Jakob harten Dienst bei dem unseligen Laban, der ihn betrog, wo es ihm nur möglich war, darbringen musste.

Der Weg von Beerscheba nach Haran hat seine Parallele zum Garten Eden. Jemand verlässt paradiesische Zustände um in eine Welt der Härte und der Kälte zu kommen.

Um was dort aber zu tun? Geht es hier um eine Bestrafung?

Keineswegs! Den Gedanke der Ursünde und des „von Geburt an verflucht damit zu sein“ gibt es im Tanach nicht! Im Verständnis der Torah, war der „Fall aus dem Garten Eden“ kein Unfall, oder von Gott unbeabsichtigtes Ereignis! Schrieb er die Torah mit den darin geschilderten Ereignissen doch, noch bevor er die Welt erschuf!

Nein der Gang von Beerscheba nach Haran /Der Fall aus dem Garten Eden geschieht ganz im Plan des Schöpfers!

Die Gegenwartsform ist korrekt! Denn auch wir befinden uns gerade jetzt, jeder einzelne auf diesem Weg!

Erinnere dich: Aus Jakob werden später mal die 12 starken und heiligen Stämme Israels. Der Gang nach Haran, die Mühsal und die harten Zustände dort sind „Die Pressung des Öl´s aus der Olive“.

Ohne den Gang nach Haran wachsen wir nicht.

Ohne den Gang nach Haran entfalten wir nicht den freien Willen und können deswegen auch nicht lernen, ihn auf eine gesunde Art und Weise zu benutzen.

Ohne den Gang nach Haran, können wir nicht das Beste in uns zum Vorschein bringen!

Jemand der im Gang nach Haran, im Fall aus dem Garten Eden, eine Bestrafung sieht, oder etwas das ohne die Planung des Schöpfers geschah, womit der allmächtige, allwissende Schöpfer jetzt aber klar kommen muss, ob er will oder nicht, der sieht nicht!