Freitag, 25. Dezember 2015

Der Segen Ägypten´s


Es steht geschrieben:

„Und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.

Genesis 41:54

Dieser Vers bewahrt ein paar sehr interessante Hinweise und hat einen starken Symbolismus.

Was sind die 7 Jahre?
Was ist die Hungersnot?
Was sind „alle Länder“?
Wofür steht Ägypten?
Was bedeutet Brot?

Es war Josef der nach Ägypten verkauft wurde. Der Name Josef bedeutet „Gott vermehrt“ (Genesis 30:23). Durch Josef wurde das Zentrum des Egoismus (Ägypten) in seine Aufgabe eingeweiht, denn er gab die Initialzündung. Kein anderer hätte diese Aufgabe übernehmen können.

Der Fluch Ägyptens, ähnlich wie der der Schlange, besteht darin, das beide Gott nicht brauchen.

Erinnern wir uns an den Fluch den Gott über die Schlange aussprach: „Auf deinem Bauch musst du kriechen und Staub fressen, alle Tage deines Lebens.“

Materiell gesehen, hat die Schlange damit den Überfluss, denn Staub findet sich überall! Der Fluch bestand nicht darin, das sie Staub fressen muss, sondern, das sie, um zu überleben, Gott nicht braucht.

Doch wo man Gott nicht braucht, kann auch keine Korrektur stattfinden.
Die Schlange kam niemals, anders als der Mensch, in den Genuss des Brot der Schande, da sie nicht fähig ist, es als Solches zu empfinden. Und so kann sie auch nicht den aufrichtigen Wunsch nach Spiritualität entwickeln.

Anders jedoch der Mensch, der damit gewürdigt wurde, spirituelle Anstrengung unternehmen zu können (im Schweiße deines Angesichts).

Allerdings darf das Wort Fluch hier auch nicht missverstanden werden. Die Schlange tat nichts, von dem Gott nicht schon vorher wusste!

Und so war auch Ägypten, notwendigerweise (!!!), ein Land des materiellen Überflusses, aber der spirituellen Armut.

In diesem Vers wird Ägypten zum Durchgangstor, denn es hatte genug Brot, mit dem der Wille zu Empfangen ausgebildet wird. Erst durch den Willen zu empfangen, der materiell ist, kann man zum Willen zu Geben kommen, der spirituell ist.

Das Brot bewirkt, das der Wunsch nach Spiritualität erweckt wird. Und darin bestand die Segnung, die Fülle, die Ägypten wirklich brachte. Es zog Yisrael tiefer in die Materie hinein, damit ein Mangel an Spiritualität erweckt werden konnte.

Was du dir nicht wünschst, danach kannst du auch nicht streben!

Die Zahl 7 steht hier für die unteren 7 Sephirot des Baumes des Lebens, die durch den Fall nach unten ausgebildet werden können. Denn der Weg der aufwärts führt, ist der, der zuerst abwärts führt.

Die Hungersnot in „allen Ländern“ bestand darin, das kein Hunger mehr nach Spiritualität vorhanden war. Das Brot, welches Ägypten bringt, erweckt diesen jedoch wieder.

Yisrael hätte sich nirgends anders hinbegeben können. Ägypten bot die beste Möglichkeit des Wachstums. Es bot die besten Möglichkeiten, das Gefäß des Empfangs, durch den Genuss des „Brotes der Schande“ und letztlich der Versklavung, zu vergrößern und zu reinigen. Um daraufhin mit dem ganzen Licht des Schöpfers gefüllt werden zu können.

Hätte Ägypten seine Segnung nicht ausgeschüttet, hätte Yisrael es niemals überwinden können, und wäre somit niemals fähig gewesen, das Licht der Torah, als eine Einheit zu empfangen.

Deswegen sollte man mit den Begriffen „Gut“ und „Böse“ sehr bedacht umgehen! Ägypten ist nicht „böse“, hat es doch letztlich einfach seine Rolle zu spielen, die im großen Plan des Schöpfers benötigt wird.


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